Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wie Sie sicher als erstes aus der BKZ erfahren haben, gab es tatsächlich eine Wende zum Thema „Haus Plattenwald“ in unserem wunderschönen Naherholungsgebiet.
Im Ergebnis konnte unser Verein maßgeblich dazu beitragen, dass das für alle Beteiligten unsinnige Projekt der Errichtung einer Massenunterkunft für 180 Flüchtlinge auf dem Areal des „Haus Plattenwald“ gestoppt werden konnte.
Hiermit möchten auch wir vom Bürgerverein Backnang-Plattenwald e.V., ehemals die Bürgerinitiative Plattenwald, eine Stellungnahme abgeben.
An den gemeinsamen runden Tischen der letzten 6 Monate konnten wir durch sehr tiefgehende und weitreichende Recherchen und hieraus resultierendem detaillierten Wissen die Entscheidungsträger der Stadt Backnang, die Stadtverwaltung und die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte davon überzeugen, von der unsinnigen Idee der Errichtung einer Massenunterkunft im Plattenwald Abstand zu nehmen.
Wir haben der Stadt Backnang, insbesondere im Rahmen einer Befahrung am 23.6.2017, unter anderem über 120 mögliche, dezentrale Standorte aufgezeigt.
Nicht nur das! Wir haben eine Begehung des Haus Plattenwald mit Architekten und weiteren geladenen Gästen und der freundlichen Unterstützung der Paulinen Pflege Winnenden organisiert, um aufzuzeigen, was für ein Irrsinn hinter diesem Unternehmen steckt.
Herr OB Dr. Nopper ist uns Plattenwäldler am 29.5.2017 dann ein wenig entgegenkommen und hat auf unseren Prostest hin die Planungen von einem Baufenster für vier Häuser auf zwei Häuser abgeändert. Damit war dann allerdings klar, dass der geplante Vorstoß zur Neubebauung im Plattenwald für die Kreisbaugesellschaft Waiblingen mbH, die das Projekt für die Stadt realisieren sollte, wirtschaftlich weniger lukrativ geworden ist.
Wir haben nie verstanden, warum die Stadt Backnang trotz unserer Hinweise und unserer sehr guten Unterstützung noch bis zum 01.08.2017 nicht von ihren Plänen abgewichen ist, vier Baufenster auszuweisen. Denn entsprechende Planungen wurden trotz einer diesbezüglichen Zusage während der Bürgerversammlung am 29.5.2017 weder dem Gemeinderat noch dem BUND zur Abstimmung oder Ansicht vorgelegt.
Aus diesem Grund haben wir ein Bürgerbegehren mit dem Ziel eines Bürgerentscheids zu diesem Thema vorbereitet und die Stadt Backnang darüber informiert.
Innerhalb der vorgegebenen Frist haben uns und dieses Bürgerbegehren – d.h. keine Anschlussunterbringung im Naherholungsgebiet Plattenwald in einer Massenunterkunft – rund 3.500 Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Unterschrift und einem klaren NEIN zu dem Vorhaben unterstützt.
Nicht weil wir gegen Flüchtlinge sind, sondern weil 180 Personen auf kleinstem Raum einfach zu viele sind.
Das ist weder für die Flüchtlinge, noch für die Anwohner im Plattenwald oder die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Backnang erträglich.
Am 03.11.2017 hat man uns dann erneut zu einem weiteren Termin eingeladen. Bei diesem Termin waren dann auch die Gemeinderatsfraktionsvorsitzenden der Parteien CDU, Grüne und SPD anwesend.
Zur Eröffnung der Gesprächsrunde wurde uns dann die sehr erfreuliche Mitteilung gemacht, dass man bis auf weiteres von dem geplanten Vorhaben absieht und keine Bebauung oder gar ein Abriss des Haus Plattenwald stattfindet.
Aus unserer Sicht waren die vielschichtigen Aktivitäten unseres Vereins ausschlaggebend dafür, dass die Stadt ihren Plan, im Plattenwald eine Massenunterkunft in Form einer Anschlussunterbringung von 180 Flüchtlingen vorzunehmen, schließlich aufgegeben hat.
Entscheidend hierfür war unsere hervorragende interne Zusammenarbeit in unserem Verein und unsere vielen Gespräche mit Stadt, Landkreis und politischen Entscheidungsträgern auf den verschiedensten Ebenen und nicht der zu hohe Verkaufspreis der Paulinen Pflege Winnenden. Die Grundstückspreise waren von Beginn an auf dem Tisch. Ohne unseren Wiederstand wäre das Haus Plattenwald schon abgerissen und ein unwiederbringlicher Eingriff in eine nicht wegzudenkende Infrastruktur vorgenommen worden.
Zum Schluss möchten wir noch einmal in aller Deutlichkeit betonen, dass weder wir, noch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Backnang, welche uns unterstützt haben, ausländerfeindlich sind, oder die Unterbringung von Flüchtlingen verhindern wollten.
Wir haben von Beginn an den Vorschlag gemacht, 20-30 Personen in Form von Familien mit anerkanntem Asylstatus in unserer Gemeinschaft aufzunehmen und zu integrieren, d.h. mitzuhelfen, die Kinder zu betreuen, unsere Sprache zu lernen, Sachspenden zu sammeln und Behördengänge zu erledigen. All das haben wir mehrfach schriftlich und in zahlreichen Gesprächen an Herrn OB Dr. Nopper sowie den Vertretern der Stadt Backnang und dem Gemeinderat herangetragen.
Die Bedingung, dass das Haus Plattenwald bestehen bleibt und somit eine sehr überschaubare, aber vor allem machbare Integration stattfinden kann, war natürlich der maßgebliche Teil der Geschichte.
Insgesamt hat unser Verein entscheidend dazu beitragen, dass dieses für alle Beteiligten unsinnige Projekt gestoppt werden konnte
Unser Vereinszweck hat sich damit aber natürlich noch lange nicht erledigt!
Das Gemeinschaftsgefühl und die Solidarität der Bürgerinnen und Bürger insbesondere im Plattenwald, dass sich im Verlauf dieses Prozesses gezeigt und gebildet hat, war für uns alle beeindruckend. Im Rahmen unserer gemeinsamen Bemühungen und vielen Gespräche habe wir viele Menschen kennengelernt, die auch gerne mit zum Gelingen einer funktionieren sozialen Gemeinschaft im Plattenwald beitragen möchten und beigetragen haben.
Nach unserer Satzung ist der Verein gemeinnützig und strebt die Pflege einer guten Nachbarschaft und eines guten Miteinanders der Bewohner des Plattenwaldes, die Erhaltung der Wohnqualität und Pflege des Erscheinungsbildes nach außen sowie die Förderung des Erholungsgebietes und dessen Erhaltung an. Der Verein ist parteipolitisch und konfessionell neutral. Inhaltich reichen die beabsichtigten Aktivitäten konkret von z.B. Wald- und Bachputzen über Gemeinschaftsveranstaltungen und Feste bis hin zu Nachbarschaftshilfe und ähnlichem.
Hierzu gehört aber auch und insbesondere, die Belange der Bewohner des Plattenwaldes nötigenfalls gegen gegenläufige Interessen zu vertreten.
Wir versprechen als Bürgerverein Backnang-Plattenwald e.V. allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Backnang, unsere Augen und Ohren, in Bezug auf ähnliche Projekte der Stadt Backnang mit Flüchtlingen in unserem Naherholungsgebiet, offen zu halten.
Ihr Bürgerverein Backnang-Plattenwald e.V.
UPDATE: Zum Bericht der BKZ vom 23.11.2017
Der Bericht über unsere Stellungnahme in der heutigen BKZ ist aus unserer Sicht sehr verwunderlich. Warum unsere Stellungnahme nicht wie von uns gewünscht abgedruckt wurde ist uns unklar, obwohl wir darum gebeten haben!
Wir haben, wie man oben lesen kann, der Stadt die Möglichkeit gegeben in dem Bestandsgebäude der Paulinen Pflege Winnenden 20-30 Flüchtlinge unterzubringen.
Auf dem Grundstück, im Haus Plattenwald und nicht in unseren Häusern oder Wohnungen.
Diese Aussage der BKZ ist sehr seltsame und sollte von der BKZ berichtigt werden.
Auch wurden leider, aus unserer Sicht, wichtige Teile der Stellungnahme nicht abgedruckt.
Da wir das im Vorfeld schon geahnt haben, wurde unsere Stellungnahme bereits vor der Veröffentlichung des BKZ Bericht in die Medien gestellt. Damit kann man sehen, wie Berichte durch Redakteure eine Eigeninterpretation erhalten und wie schnell dann falsche Aussagen entstehen.
Schade eigentlich!